Biennale NATURA SUATES ART 2002

Leistungsschau des Schwazer Silberwaldes
 ein Treffen von Natur, Kunst und Kultur

Seelenlandsuche - auf der Suche nach der uralten Seele des Landes um das Mare Internum

       
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Am Anfang stand der Raum und erst eine Ewigkeit danach entfaltete die Zeit ihre Kraft in Bildern und Worten.
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Auf der Suche nach der Seele des Landes ging ich zu Fuß 3300 KM unmittelbar an der Mittelmeerküste entlang von Rom bis zur marokkanisch-algerischen Grenze. Kein Zentimeter Küstenland wurde ausgelassen, immer linker Hand der Küste entlang, die Direttissima über Küstengebirge hinweg, durch Flüsse und Wüsten hindurch. Auf diesem Weg begegneten mir uralte Bäume, manche mehr als Tausend Jahre alt, und in mir kam der Wunsch auf, in Schwaz tausendjährige Baumarten zu setzen.
Armin vom Silberwald, einer der alten Meister des Waldes

Ein Berg kommt herunter "der Eiblschrofen" und gibt den Platz frei für den Silberwald

              
              
              

Dort wo heute der Silberwald steht, kam 1999 ein ganzer Berg herunter - der Eiblschrofen im Falkensteinmassiv. Er überschüttete meterhoch das ganze Gelände. Der Berg gab jahrelang keine Ruhe und sofort nach seinem Sturz musste im darunterliegenden Talboden die Bevölkerung evakuiert werden. Mit enormer Geschwindigkeit wuchsen zwei Schutzdämme in die Höhe. Ein sehr großer und ein wesentlich kleinerer gleich oberhalb des späteren Silberwaldes. Unter diesem Damm entstand drei Jahre später der Silberwald.
Silberwald-Ideengeber und -umsetzer sowie Visionäre

                                
                                
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Jup Ratgeber, der schwazer Philosoph und Lebenskünstler, sagte zu mir, setze in Schwaz doch einige Ginkgos, tausendjährige Baumarten. Gesagt, getan, ich starteten illegal im Pflanzgarten am östlichen Ende der Stadt Schwaz unter dem Eiblschrofen das Projekt Schwazer Silberwald auf einer Waldwiesenfläche. Es war meiner jugendlichen Art entsprechend vorerst eine illegale Grundbesetzung. Später wurde mit dem Förster Ing. Michael Tendl (verstorben) vom Grundstückeigentümer, die Österreichischen Bundesforste AG, und der Stadtgemeinde Schwaz der Schwazer Silberwald legalisiert und aus der Taufe gehoben. Armin vom Silberwald, einer der alten Meister des Waldes

Ein Felssturz mit Folgen

                 
                 
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Im Jahr nach dem Felssturz des Eibl Schrofen (1999) und ab den darauf endenden großen Schutzdammarbeiten bis 2001 wurde der Schwazer Silberwald im Juni 2002 gegründet.

Der Falkenstein - das Bergmassiv des Silberwaldes



In diesen Stich, aus dem 16. Jahrhundert, sind im linken Berg, dem Eiblschrofen im Falkenstein-Massiv, einige Stollenmundlöcher zu sehen. Unmittelbar darunter entwickelt sich Jahrhunderte später (ab 2002) der Schwazer Silberwald.
Schon vor ca. 3500 Jahren wurde in diesem Berg Kupfer abgebaut und genau an der Stelle des späteren Silberwaldes mit dem abgebauten Kupfer und Zinn aus Britannien Bronze in einfachsten Öfen Bronze legiert.
Das technologische Wissen kam in dieser Zeit aus dem vorderen Orient. Gegossene Artefakte wie Waffen, Gebrauchs- und Sakralgegenstände wurden bis an die Bernsteinküste der Ostsee und bis an die Atlantikküste exportiert. Und das ohne Eisenbahn und Autobahn. Die Schwazer sind silbernarrisch, aber nur sehr wenige von ihnen wissen etwas über dem faszinierenden prähistorischen Kupferbergbau. Keiner, außer Fachleuten, hat eine Ahnung von diesem von Meeresküsten bis zu den Bergen Persiens reichendes, einem der ersten innovativen und den Kontinent durchziehenden Hightech Innovationen- und Wahrendrehkreuze.
Landschaftsarchitekt Arch. DI Dietmar Gstrein entwarf die Arena und ihr Umfeld

              
              

Der Junge Architekt plante nach dem Felssturz des Eiblschrofen 1999 die Landschaftsarchitektur der Gesamtaußenanlage und der Waldaufseher der Gemeinde Schwaz Angang Gottdfried sowie des Grundeigentümers die Österreichische Bundesforste AG Ing. Michael Tendl waren an der Umsetzung wesentlich beteiligt. Der Tiroler Forsttechnische Dienst der Wildbachverbauung Bezirk Schwaz mit Hofrat DI Siegfried Sauermoser zeichnete als Verantwortlicher für die Fertigstellung der Anlage. Ihr Wirken war nachhaltig und daraus entstand und entwickelte sich ab 2002 der Schwazer Silberwald.
 Der Silberwald der erster Stunde Juni 2002

                 Urzustand_silberwald
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       Das allererste Foto der Arena und ihr Umfeld. Noch
       ist keine Spur einer Arbeit oder Baumpflanzung zu
       sehen - geradezu jungfräulich.

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              Urzustand_silberwald

       Der Bereich der späteren "Vier Steine der Weisheit".
       Ebenfalls noch komplett unberührt.


                 Urzustand_silberwald
       
       Das Elfental mit dem Graben für den späteren
       Mondweiher. Rechts der Hang des kleinen Dammes,
       ebenfalls noch kahl und ohne Baumbepflanzung.


Der Silberwald begann im ersten Jahr 2002 und dem zweiten 2003 mit der Setzung der ersten Ginkgos um die Arena herum. Das spätere Elfental im Osten ist hier nicht einmal im Ansatz zu erkennen. Auch ist noch nichts von der Vier Steinen der Weisheit, dem Mondweiher und dem Labyrinth zu sehen. Die Anlage um die Arena herum und anschließend in Richtung Osten ist noch unberührt. Ab der Rohfertigstellung des Kleinen Dammes 2001 wurde eine dünne Humusschicht aufgetragen mit bereits erkennbarer Begrünung. Noch ist nirgendwo eine Aufforstung zu sehen. Die magere Humusschicht dünnte bald aus und alles was auf ihrem Rest wächst, z.B. die Ginkgo-Bäume, entwickelt sich kümmerlich. Armin vom Silberwald, einer der alten Meister des Waldes
Steinkunst der ersten Stunde vor dem Silberwald

                     
                     
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Die Menhire in der Arena des Silberwaldes, der Drachenrücken und die Steintribüne wurden schon vor dem Beginn des Silberwaldes, gleich nach der Errichtung der Schutzdämme versetzt.
Erste Baumsetzung - die Ginkgos der Schwazer Klangspuren

                  
                  
                  
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Der erste Baum des Silberwaldes, ein Ginkgo, wurde im Juni 2002, anlässlich 10 Jahre Klangspuren Schwaz, von frühen Freunden des Silberwaldes, Vetretern der Stadtgemeinde und den Klangspuren Schwaz gesetzt. Das Thema des damaligen Klangspurenjahres war "Japan". So wurden im Laufe des Jahres 6 weitere Ginkgos um die Arena herum für japanischer Musiker gesetzt. Das war der Beginn des Silberwaldes.
Leider stehen die Ginkgos auf sehr schlechten Boden bzw. einen ausgedünnten Erdboden. Unter dem Gras im Bereich der Arena sind während des Dammbaus die mit Schüttmaterial schwer beladenen LKW´s ihre Runde gefahren. Sie ließen eine wie in Beton verdichtete min. 50 CM dichte Schotterplatte zurück. Bei der Baumgrube der ersten drei Ginkgos durchbrach ich mit Pickel und Meißel die Platte. Bei den folgenden Bäumen nicht mehr, denn ich musste oft mehrmals auf dieselbe Stelle schlagen, bis sich irgendetwas rührte.
Armin vom Silberwald, einer der alten Meister des Waldes
Erste Ausbauarbeiten

                  
                  
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Der Vorplatz, später der Hof der Ahnen, der zum Herz des Silberwaldes führt, die Arena, wurde stark erweitert. Auch fand die allererste Faunquelle, das Quellheiligtum des Silberwaldes, ihren Platz an der Weggabelung zur Arena.
Erste Fassung der Faunquelle

              

Die erste Fassung der Faunquelle ist noch ganz der umgebenden Natur angepasst. Um die Wurzelballen der drei nahen gesetzten Ginkgos herum habe ich Drainagerohre eingegraben und in Gräben zur Faunquelle verlegt. Sie münden in die Quelle und speiset diese ausreichend mit Ginkgo-Wasser. Diese Quelle ist das Quellheiligtum des Silberwaldes und eine Ruhestation für Faune, die vom Süden her auf den Weg über die Alpen und durch den Silberwald hindurch in Richtung Norden unterwegs sind. Von Barabbas-Yuha-Ely Natural Art Artist
Der Eingang ins Herz des Silberwaldes

            
            

Noch sind die beiden Urwelt-Mammutbäume, links und rechts des Weges, die Wächter des Herzens des Silberwaldes, nicht gesetzt. Mystisch magisch zeigt sich schon jetzt der spätere Hof der Ahnen vorm Eingang in dem Bereich der Arena. Die beiden vom Silberwaldfreund und Bauhof-Vize gelieferten Steine (Femina) vermitteln die Zeitlosigkeit des gerade eben ins Leben gerufenen Silberwaldes. Barabbas-Yuha-Ely Natural Art Artist
Der 1. Schwazer Silbermarathon - die Glorreichen Sieben

              
              
              

Aller Anfang ist bescheiden, aber die Glorreichen Sieben, sechs Männer und ein Hund, starteten in der Arena des Silberwaldes den ersten Lauf und gaben sich dem Wagnis eines Halbmarathons hin. Organisatoren und Läufer Peter Ledermair, Peter Lindner und Armin vom Silberwald
Ein verrücktes Jahr ging zu Ende

               

Das Jahr 2002 ging zu Ende. Eigentlich wollte ich nur einige Ginkgo-Bäume setzen, aber irgendwie lief alles aus dem Ruder. Dass das so ausartete ist irgendwie manisch. Ich habe tiefe Entwässerungsgräben gezogen, Steine geschleppt und Mauern geschlichtet. Viele Vorbeigehenden sagten: Hier arbeitet ein Verrückter. Aber was soll ich tun, einfach zuviel Kraft und Visionen und krank werde ich auch nie. Also irgendwie haben die Besucher schon recht und da hatte ich noch gar keine Ahnung, was noch an Verrücktheiten auf mich zukommen. Gott sei Dank, sonst gäbe es den Silberwald nicht und ich hätte es gleich gelassen. Armin vom Silberwald, einer der alten Meister des Waldes

In unserem Wald herrscht der Glaube an das Gute,
die Liebe des Herzens und des Verstandes
sowie die Hoffnung auf ein Paradies vor Ort.
Außen vor sind Macht, Gier und Eitelkeit.

www.biennale-schwaz.at